2.5 Gespenster

Jonna ist fasziniert von dem Typen mit den roten Cowboy­stiefeln, der auf einmal da sitzt, drei Stücke Mohn-Zitronen-Sahnetorte verschlingt, aber nicht bezahlen kann. Leo - so nennt er sich zumindest - bekommt einen Aushilfsjob in der Druckerei von Jonnas Vater und nistet sich bei ihnen ein. Er flirtet mit Jonna, beleidigt und ignoriert sie. Jonna wird auf einmal klar, was für ein Spiel er mit ihr, mit ihnen allen treibt – und was ihr zunächst geheim­nisvoll erschien, wird langsam richtig gespenstisch.

»Die Geschichte von Regina Dürig besticht durch ihre kunstvolle Sprache und die behutsame Erzähl­haltung. Indem sie mit Leo eine unver­gessliche Gestalt schildert, die wie eine Person gewordene Bindungs­lo­sigkeit erscheint, vermeidet sie die Analyse dieser Figur und lässt so der Phantasie des Lesers jede Freiheit. Mit der Erzählerin Jonna fragen wir uns, welche Geschichte Leo mit sich herumträgt, wir fühlen uns angezogen von seiner offen­sicht­lichen Unabhän­gigkeit oder erschrecken vor seiner gespens­tischen Fremdheit. Dabei spielt die Autorin geschickt mit weltli­te­ra­rischen Motiven und findet jederzeit zu einer völlig eigen­ständigen Erzählweise.« Jury-Begründung zum Peter Härtling Preis

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