Ach je die Welt

Theater Dortmund

Chris­topher, Tobias und Marc arbeiten in einer »Zentrale auf dem Schrottplatz« und suchen nach ihrem Weg fürs Leben. Zunächst geht es um vermeintliche Banalitäten und jugend­ge­rechte Sorgen: Der Hund ist verschwunden. Verant­wortlich allerdings scheint kein Geringerer als Alfried Krupp und seines­gleichen zu sein. Ach je, wäre doch alles so schlicht wie in den Hörspielen unserer Jugend, von denen wir uns an unruhigen Tagen noch immer in den sicheren Schlaf wiegen lassen. Schnell ist klar, daß Krupp nicht nur hinter dem Abhan­den­kommen des Hundes steckt - sämtliche Abartig­keiten der modernen Welt werden ihm von den Jungs zur Last gelegt: Weltver­schwörung, Kapita­lismus, Ausbeutung. Da kommt dann doch so einiges zusammen, erst recht, wenn man Punkt sieben am Abend­brottisch zu sitzen hat.

Marie-Ann, das einzige Mädchen im Stück, sucht die Liebe und prallt brutal an allem ab. Wird sie doch nur beachtet, weil sie etwas hat, was die anderen wollen. Am ersehnten 15. Geburtstag bietet sie ihren Körper an, um die Liebe zu finden, denn so geht das, sie hat es im Kino gesehen. Aber sie erfährt wieder nur Ablehnung. Ihr letzter verzwei­felter Versuch, Anschluß zu finden, mündet in trans­se­xueller Hilflo­sigkeit. In den »Klub der Söhne« wird sie dennoch nicht aufge­nommen. Mädchen sind Außen­seiter, per se, und Marie-Ann scheitert an einer männlich dominierten Gesell­schaft, in der Liebe keinen Platz hat.

ACH JE DIE WELT ist die skurrile Darstellung einer Gegenwart, in die der Einzelne entweder als funktio­nie­render Teil hineinpaßt oder untergeht.