Farantheiner

Mit zwei Reitern und zwei Pferden, genauer mit zwei Reitern auf einem Pferd, begleitet von einem reiterlosen Pferd, beginnt das litera­rische Debüt «Faran­theiner» von Patrick Savolainen (*1988). Im Zentrum der Erzählung, die in ihrer Form einer grossen Ellipse gleicht, steht ein Weinberg, auf dem sich das Geschehen abspielt: Pferdediebe werden mit Hilfe rheto­rischer Mittel überfährt, Liebespaare entfachen durch ihren Redeeifer die Liebesglut oder Ernte­helfer beschwören mit Worten Trugbilder, in die sie schliesslich selbst hinein­stürzen. Durch mal bildge­waltige, mal bilderlose Schil­de­rungen fragt die nach einer ihrer Haupt­figuren benannte Erzählung auf spiele­rische Weise nach ihrem eigenen Ursprung.