Theaterdiscounter
Adi und Evi haben eine Familie gegründet. Komplett mit dem Baby von Adis Schwester Lili, die ihr Leben nicht auf die Reihe kriegt, soll nun das Familienleben bei geregeltem Alltag, stilvollem Abendessen und gelegentlichen Ausflügen ans Meer zelebriert werden. Doch aus dem Nebenzimmer schreit nervtötend das Kind, Evi findet sich in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter nicht zurecht und Adis schwules Sexleben lässt sich schwer mit den familiären Verpflichtungen vereinbaren. Das zusammengebastelte Familienglück, das Adi und Evi seltsam nah und gleichzeitig fern zu sein scheint, bröckelt angesichts der widersprüchlichen Bedürfnisse der Figuren. Lilis herausfordernde Ansprüche spitzen die Konflikte ebenso zu wie die Auftritte des sanftmütigen neuen Lovers von Adi oder die Erinnerungen an Evis Ex-Freund. Am Ende ist das Baby verstummt und am Meer war die Familie immer noch nicht. Simon Froehling erzählt auf eindringliche und sehr unterhaltsame Weise von modernen Beziehungsstrukturen und Wertvorstellungen, die den Sehnsüchten der Figuren auf schmerzhafte Weise zu widersprechen scheinen.